Die ersten Tanztechniken sind laut Historikern bereits um 4.000 vor Christus entstanden und dienten unter anderem auch der Kommunikation. Über die Jahrtausende wurden diese Tanztechniken verfeinert und dadurch immer komplexer. Die Tänze verändern sich aber das Tanzen selbst liegt nach wie vor im Trend.
Wir haben mit Erika Kelemen über das Thema Tanzen und ihre persönlichen Erfahrungen gesprochen. Die begeisterte Tänzerin verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung als Turniertänzerin und leitet die Tanzschule Kelemen im VI. Bezirk in Budapest.
Besser Deutsch: Du bist seit über 20 Jahren Turniertänzerin. Wie kam es eigentlich, dass du Tänzerin wurdest?
Als Kind hatte ich Probleme mit meinen Hüften. Deshalb hatte ich in meinen frühen Lebensjahren Schwierigkeiten beim Gehen. Meiner Meinung nach war diese Kindheitserfahrung der Hauptgrund, warum ich später mit dem Tanzen angefangen habe. Ehrlich gesagt, habe ich bereits im Kindergarten immer zu Szandi, Dolly Roll und Fenyő Miklós‘ Rock’n’Roll-Songs getanzt.
Ein weiterer Grund, warum ich mich entschlossen habe, mit dem Turniertanzen zu beginnen war, dass einer meiner besten Freunde, Ádám Hornok, in meiner Heimatstadt Gyomaendrőd, ebenfalls einen Tanzkurs für Anfänger besuchte.
Was war die größte Herausforderung und wer oder was war deine größte Motivation?
Die größte Herausforderung war für mich der nationale ungarische Amateur-Showtanzwettbewerb. Meine größte Motivation war mein bezaubernder Tanzpartner Arpad Toth. Er motivierte mich mehr, als ich für möglich gehalten hätte. Er war die Person, die mir die Augen geöffnet und mich in diese erstaunliche neue Welt eingeführt hat.
Mit unserer Showtanz-Choreografie wollten wir eine verständliche, klare Geschichte von einer Frau und ihrem Mann zeigen, die zwischen Alkoholismus und Liebe schwanken.
Was war der Grund dafür, dass du dich entschlossen hast, eine Tanzschule zu gründen?
Der eine Grund war, dass ich meine Erfahrungen und mein neues Wissen aus der Zeit, die ich in den Vereinigten Staaten von Amerika verbracht habe, weitergeben möchte. Der andere Grund war, dass ich eine neue Strategie und Lehrmethode für Hochzeitspaare habe.
Du kennst das Tanzgeschäft besser als die meisten anderen. Was hat sich in den letzten 10-15 Jahren am meisten verändert?
Es hat sich in den letzten 10-15 Jahren einiges geändert. Die Anzahl der Interessenten ist gleich geblieben, aber die Anzahl der Tanzschulen in Budapest hat sich verdoppelt. Meiner Meinung nach sind die beliebtesten Tanzstile die lateinamerikanischen Tänze. Bei den Gesellschaftstänzen ist es der Bachata.
Was würdest du jemandem empfehlen, der klassischen Gesellschaftstanz lernen möchte?
Ich empfehle allen, zunächst mit Anfänger-Gruppenunterricht zu beginnen. Hier können sie die positive und unterstützende Atmosphäre spüren, die ein Gruppentanz uns geben kann. Die Menschen haben schon immer getanzt, in der jüngeren Vergangenheit genauso wie in prähistorischen Zeiten, als die Menschen um das Feuer tanzten.
Tänze können ureigene Instinkte im Menschen aktivieren und diese Energie im eigenen Körper zu spüren ist einfach überwältigend. Wenn sie mit „Pro-Am“ (Profi-Amateur), d.h. Lehrer-Schüler-Wettbewerben, oder anderen Formen von Tanzwettbewerben beginnen möchten, können sie Privatunterricht nehmen und ihn so organisieren, dass er zu ihrem persönlichen Zeitplan passt.