Der Satzbau im Deutschen ist auch für Fortgeschrittene manchmal ziemlich schwierig. Vor allem, wenn es darum geht, die Objekte oder Ergänzungen im Mittelteil eines Satzes korrekt anzuordnen. Doch dafür gibt es einen einfachen Trick, der dir beim Bilden korrekter Sätze helfen wird.
Schauen wir uns dazu ein paar normale Deutsche Aussagesätze an. Einen Satz kannst du in vier Teile unterteilen: Den Vorderen Teil (Links), das vordere Verb (Vorne), den Mittelteil und das hintere Verb (Rechts). Aber nicht jeder Satz braucht zwei Verben. Und hier kommen die Beispiele:
Vorne | Links | Mittelteil | Rechts |
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Peter | kauft | ein neues Auto | |
Wir | haben | ein neues Auto | gekauft |
Der Zahnarzt | zieht | dem Mann einen Zahn | |
Er | wird | morgen dem Mann einen Zahn | ziehen |
Maria | ist | am Wochenende wegen einer Ausstellung schnell nach Wien | gefahren |
In vielen Aussagesätzen steht das Subjekt an erster Stelle (Vorne). An der zweiten Position (Links) findet man das konjugierte Verb. Es wird so konjugiert, dass es zum Subjekt des Satzes passt. Manchmal braucht ein Satz ein zweites Verb. Es ist nicht konjugiert und steht am Satzende (Rechts).
Etwas komplizierter wird es im Mittelteil. Er bleibt zwar unverändert, wenn du die Zeitform änderst, aber die Wortstellung ist in der Deutschen Sprache auch im Mittelteil sehr wichtig.
Die Te-Ka-Mo-Lo Regel
Diese Regel ist eine der nützlichsten Hilfen für alle, die Deutsch als Fremdsprache erlernen. Sie hilft dir dabei, auch längere Sätze korrekt zu formulieren. Doch was bedeutet eigentlich Tekamolo? Es steht für temporal (wann?), kausal (warum?), modal (wie?) und lokal (wo?) und zeigt dir die Reihenfolge der Ergänzungen für den Mittelteil deines Satzes.
Schauen wir uns dazu drei Beispiele in unserer Tabelle an. Damit du die einzelnen Elemente besser erkennen kannst, haben wir temporale, kausale, modale und lokale Bestandteile des Mittelteils für dich farblich markiert. Du siehst: Die Reihenfolge bleibt immer gleich.
Vorne | Links | Mittelteil | Rechts |
---|---|---|---|
Peter | ist | gestern wegen des starken Unwetters ganz nass zum Deutschkurs | gekommen |
Maria | muss | morgen aufgrund ihrer starken Schmerzen zum Zahnarzt | gehen |
Wir | gehen | heute trotz der großen Kälte lange im Wald | spazieren |
Umstellen von Satzteilen
Wenn du abwechslungsreicher schreiben möchtest, kannst du die kausale oder temporale Ergänzung nach vorne stellen. Keine Angst, dabei entsteht keine besondere Betonung. Das Subjekt steht dabei direkt hinter dem Verb.
Vorne | Links | Mittelteil | Rechts |
---|---|---|---|
Peter | ist | gestern wegen des starken Unwetters ganz nass zum Deutschkurs | gekommen |
Gestern | ist | Peter wegen des starken Unwetters ganz nass zum Deutschkurs | gekommen |
Wegen des starken Unwetters | ist | Peter gestern ganz nass zum Deutschkurs | gekommen |
Maria | muss | morgen aufgrund ihrer starken Schmerzen zum Zahnarzt | gehen |
Morgen | muss | Maria aufgrund ihrer starken Schmerzen zum Zahnarzt | gehen |
Aufgrund ihrer starken Schmerzen | muss | Maria morgen zum Zahnarzt | gehen |
Wir | gehen | heute trotz der großen Kälte lange im Wald | spazieren |
Heute | gehen | wir trotz der großen Kälte lange im Wald | spazieren |
Trotz der großen Kälte | gehen | wir heute lange im Wald | spazieren |
Vorsicht bei Reflexiven Verben
Etwas komplizierter ist es bei reflexiven Verben. Hier steht das Reflexivpronomen direkt hinter dem Verb. Außer, du verwendest ein Personalpronomen, dann steht es hinter dem Personalpronomen. Klingt kompliziert? Schauen wir uns zwei Beispiele an:
Vorne | Links | Mittelteil | Rechts | Anmerkung |
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Maria | hat | sich heute wegen der Verspätung ihres Zuges im Servicecenter der Bahn | beschwert | Normaler Satzbau |
Wegen der Verspätung ihres Zuges | hat | sich Maria heute im Servicecenter der Bahn | beschwert | Kausale Ergänzung an erster Stelle. |
Heute | hat | sich Maria wegen der Verspätung ihres Zuges im Servicecenter der Bahn | beschwert | Temporale Ergänzung an erster Stelle. |
Sie | hat | sich heute wegen der Verspätung ihres Zuges im Servicecenter der Bahn | beschwert | Normaler Satzbau aber anstatt des Namens wird ein Personalpronomen (sie) verwendet. |
Wegen der Verspätung ihres Zuges | hat | sie sich heute im Servicecenter der Bahn | beschwert | Kausale Ergänzung an erster Stelle. Achtung: Wenn du ein Personalpronomen verwendest, steht das Reflexivpronomen dahinter. |
Heute | hat | sie sich wegen der Verspätung ihres Zuges im Servicecenter der Bahn | beschwert | Temporale Ergänzung an erster Stelle. Achtung: Wenn du ein Personalpronomen verwendest, steht das Reflexivpronomen dahinter. |
Du kannst dir als Faustregel merken: Das Reflexivpronomen steht entweder hinter dem Verb, oder wenn du ein Personalpronomen verwendest hinter dem Personalpronomen. Aber immer dahinter…
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