(B1–B2) Ein Termin beim Arzt – Deutsch hören & verstehen

So arbeitest du effektiv mit dieser Hörübung:

1. Schau dir zuerst die Vokabelliste an.

Lies die neuen Wörter in Ruhe durch. Achte besonders auf die Beispielsätze – sie helfen dir, die Wörter im Zusammenhang zu verstehen. Nutze ein Vokabelheft, um dir wichtige Begriffe zu notieren.

2. Lies die 7 Verständnisfragen.

Bevor du den Text hörst, schau dir die Fragen an. So weißt du, worauf du achten solltest. Du findest die Fragen weiter unten.

3. Hör dir den Text aufmerksam an.

Versuche, ohne mitzulesen zuzuhören. Konzentriere dich auf den Sinn. Wenn du beim ersten Mal nicht alles verstehst, ist das völlig normal – höre den Text ruhig mehrmals.

4. Lies mit – aber nur, wenn es notwendig ist.

Wenn du beim Hören große Schwierigkeiten hast, kannst du mitlesen. Aber versuche später noch einmal, nur mit den Ohren zu arbeiten. Das fördert dein Hörverstehen.

5. Notiere dir unbekannte Wörter oder Phrasen.

Schreibe neue oder unklare Wörter auf. Überlege, was sie bedeuten könnten, oder schlage sie nach. Versuche auch, sie mit eigenen Beispielen zu verbinden.

6. Beantworte die 7 Fragen in ganzen Sätzen.

Nutze dabei neue Wörter aus dem Text oder der Vokabelliste. Achte auf vollständige Sätze. Wenn möglich, sprich die Antworten laut aus oder übe sie mit einem Lernpartner.

7. Wiederhole den Text nach ein paar Tagen.

So verankerst du den Wortschatz und verstehst beim zweiten Hören noch mehr. Du wirst merken, wie viel du dazugewonnen hast.

I. Vokabelliste

DeutschEnglischUngarischBeispielsatz
die Diagnose, die DiagnosendiagnosisdiagnózisDie genaue Diagnose bekommt man oft erst nach dem Laborergebnis.
das Symptom, die SymptomesymptomtünetMan sollte jedes Symptom ernst nehmen, besonders bei Fieber.
die Entzündung, die EntzündungeninflammationgyulladásDie Ärztin vermutet eine Entzündung im Rachenbereich.
die Linderung, die Linderungenrelief (from pain)enyhülésDas Medikament hat zur Linderung der Beschwerden beigetragen.
das Schmerzmittel, die SchmerzmittelpainkillerfájdalomcsillapítóIch nehme nur selten Schmerzmittel.
die Infusion, die InfusioneninfusioninfúzióDer Patient bekommt eine Infusion gegen die Dehydrierung.
die Atemwege (Plural)respiratory tractlégutakBei einer Grippe sind oft die oberen Atemwege betroffen.
die Lunge, die LungenlungtüdőDie Ärztin hat meine Lunge abgehört.
die Überweisung, die ÜberweisungenreferralbeutalóIch habe eine Überweisung zum HNO-Arzt bekommen.
der Facharzt, die FachärztespecialistszakorvosMan braucht eine Überweisung, um zum Facharzt zu gehen.
untersuchen, untersuchte, hat untersuchtto examinemegvizsgálDie Ärztin hat mich gründlich untersucht.
behandeln, behandelte, hat behandeltto treatkezelDer Arzt behandelt viele Patientinnen mit ähnlichen Symptomen.
verschreiben, verschrieb, hat verschriebento prescribefelírSie hat mir ein Antibiotikum verschrieben.
vorbeugen, beugte vor, hat vorgebeugtto preventmegelőzRegelmäßiges Händewaschen beugt Infektionen vor.
sich verschlechtern, verschlechterte sich, hat sich verschlechtertto worsenrosszabbodikDer Zustand hat sich in der Nacht verschlechtert.
sich erholen, erholte sich, hat sich erholtto recoverfelépülNach ein paar Tagen habe ich mich gut erholt.
anstecken, steckte an, hat angestecktto infectmegfertőzMan sollte niemanden anstecken – bitte Maske tragen!
impfen, impfte, hat geimpftto vaccinateoltDer Arzt hat mich gegen Grippe geimpft.
sich ausruhen, ruhte sich aus, hat sich ausgeruhtto restkipiheni magátIch habe mich zwei Tage ausgeruht und dann ging es besser.
vertragen, vertrug, hat vertragento toleratebírIch habe das Medikament gut vertragen.
die Nebenwirkung, die Nebenwirkungenside effectmellékhatásBei diesem Medikament sind Nebenwirkungen möglich.
das Rezept, die RezepteprescriptionreceptIch brauche ein neues Rezept für mein Medikament.
die Dosis, die DosendosageadagDie Dosis sollte nicht überschritten werden.
die Tablette, die TablettentablettablettaNehmen Sie morgens und abends eine Tablette.
die Salbe, die SalbenointmentkenőcsDie Salbe hilft gut bei Hautentzündungen.
der Verband, die VerbändebandagekötésDer Verband muss täglich gewechselt werden.
die Sprechstunde, die Sprechstundenconsultation hoursrendelési időDie Sprechstunde beginnt um acht Uhr morgens.
die Krankenversicherung, die Krankenversicherungenhealth insuranceegészségbiztosításIn Deutschland braucht man eine Krankenversicherung.
die Vorsorgeuntersuchung, die Vorsorgeuntersuchungenpreventive check-upszűrővizsgálatIch habe nächste Woche eine Vorsorgeuntersuchung.
die Praxisgebühr, die Praxisgebührenconsultation feevizitdíjDie Praxisgebühr wurde in Deutschland abgeschafft.
die Genesung, die GenesungenrecoverygyógyulásIch wünsche dir eine schnelle Genesung.
die Temperatur, die TemperaturentemperaturehőmérsékletMeine Temperatur liegt bei 37,8 Grad.
sich konzentrieren auf +Akkusativ, konzentrierte, hat konzentriertto focus onkoncentrál valamireIch kann mich im Wartezimmer kaum auf ein Buch konzentrieren.
sich beschweren über +Akkusativ, beschwerte, hat beschwertto complain aboutpanaszkodik valamireDie Patientin beschwert sich über Kopfschmerzen.
sich kümmern um +Akkusativ, kümmerte, hat gekümmertto take care oftörődik valamivelDie Ärztin kümmert sich um jeden Patienten persönlich.
abhängen von +Dativ, hing ab, hat abgehangento depend onfügg valamitőlDie Therapie hängt vom genauen Befund ab.
sich informieren über +Akkusativ, informierte, hat informiertto inform oneself abouttájékozódik valamirőlIch habe mich über mögliche Behandlungen informiert.
leiden an +Dativ, litt, hat gelittento suffer fromszenved valamibenEr leidet an chronischer Bronchitis.
reagieren auf +Akkusativ, reagierte, hat reagiertto react toreagál valamireNicht jeder reagiert gleich auf ein Medikament.

II. 7 Fragen

Beantworte diese Fragen in vollständigen Sätzen. Versuche die neuen Wörter und Phrasen zu nutzen. Übe wenn möglich mit einem Partner oder einer Partnerin!

  1. Wann warst du das letzte Mal beim Arzt, und warum bist du hingegangen?
  2. Wie vereinbarst du normalerweise einen Termin – telefonisch, online oder direkt in der Praxis? Warum?
  3. Welche Informationen musst du dem Arzt oder der Ärztin geben, wenn du Beschwerden hast?
  4. Was machst du, wenn du Medikamente bekommst, aber die Beschwerden bleiben gleich oder werden schlimmer?
  5. Welche Erfahrungen hast du mit Ärztinnen oder Ärzten gemacht – gab es besonders gute oder schlechte Beispiele?
  6. Was kannst du selbst tun, um gesund zu bleiben und nicht so oft krank zu werden?
  7. Wie würdest du einem neuen Kollegen oder Nachbarn erklären, wie das Gesundheitssystem in deinem Land funktioniert?

III. Text zum Mitlesen

Nutze den Text nur, falls das Video für dich zu schwer zu verstehen ist.

Letzte Woche habe ich mich krank gefühlt. Ich hatte seit mehreren Tagen Halsschmerzen, Husten und leichtes Fieber. Zuerst dachte ich, dass es nur eine normale Erkältung ist, aber es ist nicht besser geworden. Am dritten Tag bin ich morgens aufgewacht, und mein Hals hat stark geschmerzt – besonders beim Schlucken und beim Sprechen. In dem Moment war mir klar: Ich muss einen Termin beim Arzt vereinbaren.

Ich habe in der Arztpraxis angerufen, bei der ich schon seit ein paar Jahren Patientin bin. Eine Mitarbeiterin hat den Anruf entgegengenommen. Sie fragte:
„Praxis Dr. Schneider, wie kann ich Ihnen helfen?“
Ich antwortete: „Guten Tag, mein Name ist Barbara Müller. Ich hätte gern einen Termin bei Frau Dr. Schneider. Ich habe Halsschmerzen, Husten und fühle mich insgesamt nicht gut.“
Sie fragte, ob ich Fieber habe. Ich sagte: „Ja, gestern Abend hatte ich 38,1 Grad.“
Daraufhin bot sie mir einen Termin am selben Tag um 15:45 Uhr an und bat mich, meine Versichertenkarte mitzubringen.

Am Nachmittag bin ich zur Praxis gefahren. Im Wartezimmer saßen schon mehrere Patienten. Ich musste etwa 20 Minuten warten, bevor ich aufgerufen wurde. Dann ging ich in das Behandlungszimmer, wo mich Frau Dr. Schneider begrüßte. Sie kennt mich bereits, da ich in der Vergangenheit schon mehrmals dort war.

Sie fragte: „Frau Müller, was führt Sie heute zu mir?“
Ich antwortete: „Ich habe seit drei Tagen starke Halsschmerzen und Husten. Ich habe bereits Tee getrunken und Halstabletten genommen, aber es hat nicht geholfen.“
Die Ärztin erkundigte sich nach weiteren Symptomen. Sie wollte wissen, ob ich Fieber habe, ob ich mich müde fühle oder ob ich Gliederschmerzen habe. Ich erklärte, dass ich mich sehr erschöpft fühle und dass ich gestern Abend leichtes Fieber hatte.

Anschließend begann sie mit der Untersuchung. Sie schaute mir mit einem Spatel in den Hals und hörte meine Lunge und meinen Rücken ab. Sie bat mich, tief ein- und auszuatmen. Danach maß sie meinen Blutdruck und schaute mir in die Ohren.

Nach der Untersuchung sagte sie:
„Ihr Rachen ist stark gerötet. Es sieht nach einer viralen Infektion aus. Zur Sicherheit mache ich einen Rachenabstrich.“

Der Abstrich dauerte nur wenige Sekunden und war etwas unangenehm, aber auszuhalten. Danach verschrieb sie mir ein schmerzstillendes Medikament und ein Halsspray. Sie sagte:
„Bitte ruhen Sie sich in den nächsten Tagen aus, trinken Sie viel und schonen Sie Ihre Stimme. Wenn es in drei Tagen nicht besser wird oder wenn das Fieber steigt, kommen Sie bitte erneut vorbei.“

Ich ging danach zur Apotheke und holte die Medikamente. Zu Hause habe ich mich ausgeruht und darauf geachtet, viel zu trinken. Inzwischen geht es mir deutlich besser.

Am nächsten Tag habe ich mich krankgemeldet. Ich arbeite im Büro und telefoniere dort viel, aber mit den Halsschmerzen war das unmöglich. Ich habe meiner Vorgesetzten eine E-Mail geschrieben und ihr die Situation erklärt. Danach habe ich mich beim Hausarzt telefonisch rückgemeldet, wie es vereinbart war. Die Mitarbeiterin sagte mir, dass ich eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung („Krankschreibung“) abholen kann. Ich habe sie noch am selben Vormittag geholt und per Post an meinen Arbeitgeber geschickt.

Die ersten zwei Tage zu Hause waren anstrengend. Ich hatte wenig Appetit und war sehr müde. Ich habe viel geschlafen, Tee getrunken und meine Medikamente regelmäßig genommen. Das Spray hat gut gegen die Schmerzen im Hals geholfen. Ich habe auch versucht, nicht zu sprechen, um meine Stimme zu schonen. Meine Familie hat mich in Ruhe gelassen, und mein Partner hat sich um den Einkauf gekümmert.

Am dritten Tag fühlte ich mich etwas besser. Das Fieber war weg, und der Husten war nicht mehr so stark. Ich habe dann wieder begonnen, kurze Spaziergänge an der frischen Luft zu machen – aber nur zehn bis fünfzehn Minuten. Bewegung ist wichtig, aber ich wollte nichts überstürzen.

Am vierten Tag hat die Ärztin mich angerufen, um das Ergebnis vom Abstrich mitzuteilen. Sie sagte, dass es sich tatsächlich um eine virale Infektion handelt – also keine bakterielle Entzündung. Das bedeutet: kein Antibiotikum nötig. Ich war erleichtert, weil ich ungern Medikamente nehme, wenn sie nicht unbedingt erforderlich sind. Sie fragte noch, wie es mir inzwischen geht. Ich erklärte, dass ich mich besser fühle, aber noch nicht vollständig gesund bin. Sie meinte, ich soll mich weiter ausruhen und erst dann arbeiten gehen, wenn ich mich wirklich fit fühle.

Insgesamt war ich eine ganze Woche zu Hause. Ich habe die Zeit genutzt, um mich zu erholen, zu lesen und ein paar Hörbücher zu hören. Fernsehen war mir oft zu anstrengend, weil die Augen müde waren. Wichtig war mir, wieder vollständig gesund zu werden, bevor ich zur Arbeit zurückkehre.

Nach sieben Tagen habe ich mich wieder fit genug gefühlt, um ins Büro zu gehen. Ich habe aber mit meinen Kolleginnen und Kollegen gesprochen und gesagt, dass ich mich noch ein bisschen schone. Besonders beim Telefonieren war ich vorsichtig und habe zwischendurch Pausen gemacht, um die Stimme nicht zu überlasten.

Was ich aus der Situation gelernt habe: Man sollte nicht zu lange warten, wenn man merkt, dass eine Erkältung schlimmer wird. Lieber rechtzeitig zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen – das spart oft viel Zeit und verhindert, dass man andere ansteckt. Auch wichtig: Nicht aus falschem Pflichtgefühl arbeiten, wenn man krank ist. Gesundheit geht vor.

Ich bin froh, dass alles gut verlaufen ist. Die Praxis hat professionell gearbeitet, und ich habe mich gut betreut gefühlt. Jetzt hoffe ich, dass ich erst mal gesund bleibe.